Pekinese

Ursprungsland: China

Die Lokomotive des SCHNAUZERL


Gewicht: Idealgewicht nicht über 5 kg (Rüden), 5,5 kg (Hündinnen)
Schulterhöhe: 12 - 25 cm
Haarkleid: Lang, gerade, hart und dicht; Mähne bildend, starke Befederung ringsum, üppige Unterwolle
Farben: Alle Farben zulässig, rot, falb, schwarzlohfarben, dunkelbraun, gestromt, weiß und mehrfarbig, zwei Farben gleichmäßig über den ganzen Körper verteilt; schwarze Masken, Brillenbildung und schwarze Ohrmarkierung erwünscht
Andere Namen: Peking Palasthund, Pekingese
Temperament: Lebhaft, eigensinnig, klug
Zugehörigkeit: Gesellschafts- und Begleithunde
Erste Verwendung: Begleithund
Entstehungszeit: 2. Jahrhundert

Möglicherweise ist der Pekinese eine Zwergversion der stark behaarten Hunde aus Tibet. Oder er bildet ähnlich dem Mops eine Kleinstversion verschiedener brachycephalischer Mastiffhunde. Auch eine Verbindung beider Quellen könnte diesen einmaligen Hund geschaffen haben. Was immer der Ursprung sein mag, ähnliche Zwerghunde sind in China seit der T'ang Dynastie im 8. Jahrhundert bekannt. In alten, vom Aberglauben geprägten Zeiten, sollte vermutlich das "erschreckende, löwenähnliche Aussehen" dieser Hunde, das "Fo Dog" - Idol, das sie repräsentierten, böse Geister abschrecken.

Der Pekinese war unter einer Vielfalt von Namen bekannt: Löwenhund, ähnlich seinen engen Verwandten Lhasa und Shih Tzu; Sonnenhund, aufgrund der so geschätzten goldenen Farbe; oder Ärmelhund, denn er war immer klein genug, um in einem voluminösen chinesischen Ärmel herumgetragen zu werden.

Der chinesische Kaiser Ming Ti konvertierte im 1. Jahrhundert n. Chr. zum Buddhismus, die Verbindung des Gottes Buddhas mit dem Löwen wurde auf den Pekinesen wie auf andere übertragen, sie wurden zu den "Beschützern der Treuen". Im Lauf der Jahrhunderte schwankte die Popularität dieser und anderer Typen kleiner Schoßhunde unter den Wohlhabenden wie Ebbe und Flut. Anfang des 19. Jahrhunderts waren die Pekinesen zum Liebling des chinesischen Kaiserhofs geworden, in den nächsten Dekaden erreichten sie ihren Höhepunkt. Es gab Tausende von ihnen in den verschiedenen kaiserlichen Palästen, viertausend Eunuchen waren in Peking untergebracht, und es war ihre einzige Aufgabe, die Pekinesen zu züchten, aufzuziehen und zu umsorgen. Sklavenmädchen stillten diese kaiserlichen Welpen (nachdem zuvor ihre eigenen zu teuren Töchter erschlagen wurden).

Niemand außer dem Adel durfte einen solchen Hund besitzen, die Hunde kannten nichts als immer versorgt zu werden. Zwei kleine Pekes kündigten die Ankunft des Kaisers mit kurzem, scharfen Bellen an; zwei weitere folgten und trugen den Saum seiner kaiserlichen Robe. Auf Diebstahl eines Pekinesen stand die Todesstrafe.

Als Peking 1860 von den Engländern eingenommen wurde, gab die kaiserliche Familie Anweisung, alle diese Hunde zu töten, kein einziger sollte in die Hände dieser "fremden Teufel" fallen. Trotzdem fanden Soldaten vier Hunde, die den toten Körper einer Tante des Kaisers bewachten, die ihrem Leben selbst ein Ende bereitet hatte. Diese kleinen Hunde (alles "Ärmelhunde" unter 2,7 kg) wurden zurück nach England transportiert, eine Hündin davon wurde Queen Victoria geschenkt, die sie mit schwarzem Humor "Looty" (Beute) nannte. Andere Hunde kamen bald darauf über normale Kanäle aus Peking, und in Kürze wurde die Rasse Mode, erreichte schnell allgemeine Hochachtung, die sie beibehalten konnte.

Ende des 19. Jahrhunderts schenkte die Kaiserin Witwe Empress T'zu Hsi der amerikanischen Künstlerin Miss Carl in Dankbarkeit für ein Gemälde ihres Lieblingshundes einen Pekinesen. Sie schenkte auch Alice Roosevelt bei deren Pekingbesuch einen Hund. J.P. Morgan war ein weiterer Bewunderer dieser Hunde, brachte ein paar nach Amerika in seine Heimat. Vom AKC wurde der Pekinese 1909 anerkannt, England folgte im nächsten Jahr.

Der Kaiserwitwe verdanken wir auch nachstehende Anweisung zur Pflege des kleinen kaiserlichen Hundes: "Er sollte gefüttert werden mit den Finnen des Hais, der Leber des Brachvogels, der Brust der Wachtel, mit Tee oder Antilopenmilch, Suppe, hergestellt aus den Nestern der Seeschwalben; sollte er krank werden ... hier empfahl die Kaiserwitwe eine Salbe aus gereinigtem Fett aus dem Fuß eines heiligen Leoparden, einen Schluck aus der Eierschale einer Singdrossel - angefüllt mit dem Saft eines gezuckerten Apfels, in den drei Prisen gemahlenes Rhinozeroshorn eingerührt wurde ..." Ihre volle Beschreibung des idealen Pekinesen enthält unter anderem: "Seine Vorderläufe sollten so gekrümmt sein, daß er nie den Wunsch hat, viel umherzulaufen oder die kaiserlichen Gemächer zu verlassen."

Im heutigen ländlichen Nordchina wird noch immer eine sehr kleine Version des Pekinesen gezüchtet. Dieser Minihund - unter 453,6 g - wird als Glücksbringer angesehen. Immer gescheckt kann man in seinem Haarkleid "lesen" wie in Teeblättern.

Der heutige Pekinese hat charakteristische körperliche Merkmale, die dem Einen gefallen mögen, anderen vieleicht weniger. Der extrem verkürzte Fang stößt die Nase direkt nach oben zwischen die Augen, schafft dadurch einen breiten "lächelnden" Mund und ein sehr flaches Gesicht. Aufgrund dieser Merkmale leiden die Hunde unter heißen, feuchten Tagen. Die Augen des Pekinesen stehen nach vorne, werden leicht verletzt. Der Schädel ist breit und flach, der Hals kurz, es folgen relativ breite Schultern und Brust, die Vorderläufe sind kurz und gekrümmt. Aufgrund des langen Körperbaus mit niedriger Höhe, ziemlich engstehender Hüften bewegt sich die Rasse mit einer charakteristischen rollenden Gangart.

Pekinesen sind großartige Persönlichkeiten, haben viel Selbstvertrauen, Charme und eine etwas dickköpfige Selbständigkeit. Diese Hunde sind furchtlos, aber nie aggressiv. Ihr einziger Lebenszweck ist, Gefährte ihrer Besitzer zu sein, sie so erforderlich - zu trösten.