Magyar Vizsla

Ursprungsland: Ungarn

Die Lokomotive des SCHNAUZERL


Gewicht: 20 - 30 kg
Schulterhöhe: 53 - 64 cm
Haarkleid: Kurzhaar - glatt und fein; Drahthaar - rauh, aber recht kurz (2,5 - 3,2 cm), eng am Körper anliegend; etwas Bart und Augenbrauen erwünscht
Farben: Verschiedene Schattierungen von Gold bis Sandgelb
Andere Namen: Vizsla, Ungarischer Vorstehhund (Kurzhaariger)
Temperament: Sanft, folgsam, lebhaft
Zugehörigkeit: Vorstehhunde
Erste Verwendung: Vorstehhund
Entstehungszeit: 18. Jahrhundert

Der genaue Ursprung dieser ins Auge fallenden ungarischen Jagdhunderasse ist schwierig auszumachen. Einige Historiker führen den Vizsla in direkter Linie auf die Tage der magyarischen Horden zurück, die von Osten her Ungarn unterwarfen. Andere wiederum sehen im Vizsla eine Schöpfung des 20. Jahrhunderts! Wahrscheinlich liegt die Wirklichkeit irgendwo dazwischen. Die Heimat des Vizsla ist die hohe zentrale ungarische Tiefebene - Puszta - eine Gegend, reich an verschiedenartiger Landwirtschaft und einer Fülle an Wild. Zeichnungen - nahezu tausend Jahre alt - zeigen ungarische Jäger mit Hunden und Falken. Es ist bekannt, daß sie gute Hounds hatten (beispielsweise den Transylvanian). Diese alten Hounds müssen sie auch bei ihrer Zucht mit Zielrichtung auf gemeinsamen Einsatz des Hounds mit dem Falken verwendet haben. Viele Legenden berichten über den "gelben türkischen Jagdhund", der bei der Entwicklung des Vizslas eine Rolle gespielt habe. Diese Hounds werden für immer ein Mysterium sein, denn es gibt kein modernes Bild dieses Typs, es ist nicht einmal bekannt, welche Art "Jagdhund" diese ausgestorbene Rasse war. Natürlich ist es nur logisch anzunehmen, daß die auswandernden Magyaren, als sie Kleinasien in Richtung Europa verließen, gute Jagdhunde mitgeführt haben. Aber die heutige Feinabstimmung dieser Rasse als Allzweck-Jagdhund erfolgte wahrscheinlich in jüngerer Vergangenheit, möglicherweise durch Einkreuzung anderer bewährter europäischer Rassen.

Während der beiden großen Weltkriege litt der Vizsla besonders stark; viel der heutigen Rasse basiert auf Hunden, die von ihren Besitzern beim Auswandern aus Ungarn in andere Länder mitgenommen wurden. In mehreren europäischen Ländern hat die Rasse viele Anhänger gefunden, ebenso in Nordamerika. Aufgrund ihrer Herkunft aus der heißen Puszta, sind diese Hunde besonders für ihre Ausdauer bei heißem Wetter bekannt. Einige Vizsla-Historiker haben festgehalten, daß irgendwann während der 1930er Jahre nach Einkreuzungen von Deutsch-Drahthaar die Drotszoru oder drahthaarige Version des Vizsla auftrat. In den USA wird dieser Schlag nicht offiziell anerkannt, aber die Drahthaarigen werden in Ungarn bevorzugt, denn sie sind bei winterlichem Wetter besser ausgerüstet, besonders für das Apportieren von Enten aus eiskaltem Waser und nassem Herumsitzen über Stunden im Boot. Dieser ungarische Vorstehhund ist als Allroundhund gezüchtet; er sucht sorgfältig in nicht allzu breiten Schlägen, markiert und apportiert Wild auf dem Land wie im Wasser. Vizslas sind freundliche Hunde, auch unterordnungsbereit, aber nicht geeignet für harte Erziehung. Ihr Wesen wird durch ihren ungarischen Namen charakterisiert - Vizsla - was munter und aufmerksam bedeutet.

Diese Rasse ist eleganter als viele andere Gebrauchshunde; sie hat nur mäßig starke Knochen, steht hochläufig auf Katzenpfoten, ist in der Lendenpartie etwas aufgezogen. Möglicherweise hatte jener "gelbe Hund aus der Türkei" etwas Windhundeblut in seinen Adern! Aber die Züchter werden gewarnt, ihre Hunde zu fein zu leicht werden zu lassen, damit sie auch weiter die von ihnen erwartete Arbeit leisten können.

Bei amerikanischen Jägern hat sich der Vizsla einen guten Namen gemacht. Seine leuchtendgoldene Farbe macht sich im Ausstellungsring sehr gut. Engagierte Züchter haben eine ganze Reihe von Doppel-Champions gezüchtet; ihnen ist daran gelegen, daß sich die Rasse nicht in Arbeits- und Schönheitshunde aufspaltet. Auch auf Unterordnungsprüfungen hat sich der Vizsla gut bewährt. 1987 errang ein Vizsla den ersten und einzigen dreifachen amerikanischen Championatstitel, eigens vom AKC für einen Hund ausgeschrieben, der auf Ausstellungen seinen Titel für ideale Anatomie gewann, dazu das Leistungs-Championat für Jagd und als drittes das Unterordnungs-Championat, nach dem der Titel U.D. (Utility Dog) errungen wurde.